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Nördlich in Núpskatla

Wegweiser nach Núpskatla, einen kleinen Hof mit diesem NamenAuf meiner Islandreise hat es mich ganz in den Norden an die Küste der Insel in Núpskatla verschlagen.

Núpskatla ist kein Ort, vielmehr ein kleiner Hof mit diesem Namen. In Island bekommen nicht nur Orte, sondern auch einzelne Höfe und Flüsse ein Namensschild. Das ist eine schöne Orientierungshilfe, besonders für Ortsunkundige wie mich.

Nördlich in Núpskatla, drumherum Weite und sonst nichtsHierzulande würde er unter der Bezeichnung Einödhof durchgehen. Drumherum Weite und sonst nichts – ein wunderbarer Zustand der auf der Insel häufig zu finden ist.

In Núpskatla war sozusagen die Zivilisation zu Ende, und hier begannen die Elemente des Meeres. Das intensivste Element war der Wind, der in Island allgegenwärtig ist und an diesem Tag mich schon beim Öffnen der Autotür heftig begrüßte.

Küstenseeschwalbe akrobatisiert um meinen Kopf herumKüstenseeschwalben akrobatisierten um meinen Kopf herum und ich konnte sehen, dass das ein Paradies für Vögel war.

Mit meiner Kamera machte ich mich auf den Weg, spezielle Sommergäste aufzuspüren – Puffins, Papageitaucher, oder auch auf isländisch einfach Lundis genannt. Nur von April bis August sind sie zu Besuch auf der Insel zum Brüten. Den Rest des Jahres halten sie sich auf dem Meer auf.

Basaltfelsen mit den dort brütenden Vögel - Basstölpels und EissturmvögelZuerst überquerte ich einen mit großen Felsbrocken aufgeschütteten Damm und kletterte dann einen schmalen Pfad Richtung Leuchtturm Rauðinúpur hoch. Bald tauchten zwei Basaltfelsen dicht vor der Küste auf. Das Geschrei der dort brütenden Vögel war schon von Weitem zu hören. Basstölpel und Eissturmvögel. Nur die erhofften Puffins konnte ich nicht entdecken.

Papageitaucher sehen zwischen den grossen Basstölpels winzig und verloren ausEtwas entmutigt packte ich meine Kamera aus und fixierte den Felsen über mein Teleobjektiv. Tatsächlich gab es dort drüben auch ein paar Puffins. Zwischen den großen Basstölpeln sahen sie winzig und verloren aus. Trotz meines Teleobjektives konnte ich auf diese Entfernung keine erhofften Nahaufnahmen machen. Enttäuscht beobachtete ich eine Weile die Vögel auf dem Vogelfelsen und setzte dann meinen Weg Richtung Leuchtturm auf dem Vulkan Rauðinúpur fort.

Spezielle Sommergäste - Puffins, Papageitaucher, auf isländisch einfach Lundis genanntAls ich den Gipfel erklomm, tauchte plötzlich hinter einer Grasnarbe eine kleine Gruppe Puffins auf. Mein Herz hüpfte vor Freude. Der weite Weg wurde doch noch belohnt. Inzwischen hatte der Wind eine ordentliche Sturmgeschwindigkeit angenommen und ich musste mich auf den Boden legen, um verwacklungsfreie Bilder aufnehmen zu können. Aber auch jetzt begann erst der Zauber, den diese Tiere ausstrahlen und der erst von der Nähe wahrnehmbar ist. Ungefähr eineinhalb Stunden verbrachte ich bei den Puffins, beobachtete und verliebte mich in diese kleinen Kreaturen. Die kleinen Kerlchen, die keine Angst vor uns Menschen haben, sind so faszinierend und herzergreiffend zu beobachten, dass ich alles andere um mich herum vergass. Mit 500 Bilder im Kasten, von Wind, Kälte und einsetzendem Regen durchgefrohren, verließ ich Núpskatla glücklich und froh, ihnen begegnet zu sein.

Falls Du Interesse an einem Bild hast, schicke mir bitte eine Nachricht über das Kontaktformular. Wir können dann über eine Lizenz verhandeln.

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